Résumé

Dass mir eine persönliche und objektive Beurteilung dieser Reise aus dem heimischen Wohnzimmer heraus schwer fällt, sieht man daran, dass die letzten zwei Beiträge lange auf sich warten ließen. Zurück in Stuttgart erwartet mich der alte Trott, der anfangs wie ein gefräßiges, alles überschattendes Monster, die vielen Eindrücke und Emotionen zu verschlucken versuchte. Mich erwartet aber auch ein kleines Begrüßungskommitee am Bahnsteig und das rührt mich zu Tränen. Was mich besonders freut: Nicht nur unter den Teilnehmern sind Menschen, mit denen ich privat bis dato nicht viel zu tun hatte, die ich aber durch den Blog und meiner Idee erreicht habe und die sich mir nun ein Stück weit annähern. Allein dafür hat sich die Reise gelohnt!

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Gemeinsam sind die 35 Umzugskartons, die sich eingelagert im Keller befanden, schnell nach oben in meine „neue“ alte Wohnung getragen und wir feiern spontan ein kleines Fest. Dieser Abend gibt Kraft und hilft mir beim Übertritt in das bürgerliche Leben. Ein Leben, in dem die Beinarbeit zwar vorüber, der Stillstand jedoch hoffentlich keinen Einzug hält.

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Die Bequemlichkeit in Kisten

Was bleibt sind wunderschöne Erlebnisse mit Mensch und Natur, bewegende Momente auf einem geschichtsträchtigen Weg und einer Menge Wissen über ein einschneidenes Stück deutscher Zeitgeschichte. Es ist interessant zu sehen, was aus dem Deutschland geworden ist, das mehr als 40 Jahre lang geteilt war, wie sich diese beiden Teile über die Jahre hinweg getrennt voneinander entwickelt haben und wie sie mittlerweile wieder zusammengewachsen sind. Seid euch bewußt, wie wunderschön dieses Land ist und stolz auf das, was ihr bzw. eure Eltern erreicht haben. Auf diese gemeinschaftliche Kraft, die Mauer zu Fall gebracht zu haben. Damit sind wir einmalig in der Geschichte! Und steht auch in schwierigen Zeiten zu euren hart erkämpften Werten: Toleranz, Freiheit, Offenheit und Demokratie.

 

Laufen tut gut – Dem Körper und der Seele

Ein Land zu durchlaufen ist eine ganz eigene, intensive Art Kultur, Landschaft und Leute zu entdecken. Der Geist empfindet bei dieser Geschwindigkeit höhere Genugtuung, weil er mehr Zeit zum Begreifen hat. Erst recht allein, denn ein einzelner Mensch bietet mehr Angriffsfläche als eine in sich geschlossene Gruppe.

Was bleibt ist mehr Willensstärke, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Wiederentdeckung der eigenen Authentizität. Ich weiß, dass ich „über die Runden“ komme, das verleiht mir eine elementare, innere Sicherheit und dass mir diese Regelmäßigkeit, ein Fremdwort für einen Schicht- und Wechseldienstarbeiter, extrem gut getan hat (Nicht zu fassen, ich habe sogar wieder regelmäßigen Stuhlgang! ;-)). Ansonsten habe ich wieder einmal festgestellt, dass ich ein Eremit bin, dass in dieser Eigenbrötlerei aber auch viel Energie stecken kann.

Aber das ist nur mein Weg. Jeder geht den seinen und niemand ist dafür zu verurteilen, es gibt kein Richtig und kein Falsch, weder auf dem Jakobsweg, noch auf dem Grünen Band und auf dem Lebensweg auch nicht. Es ist auch nicht schlimm, wenn man mal vom Weg abkommt oder nicht den der Masse geht. Hauptsache, die grobe Richtung stimmt. In gewisser Weise ist so eine Wanderung also auch gut, um sich selber kennenzulernen. Und um zu merken, was eigentlich alles an Wurzelkraft in einem steckt, so ganz ohne Komfort und mit allen Steinen, die man so in den Weg gelegt bekommen kann. Wer das wissen möchte, mache sich selber auf den Weg. Zu sich selbst. Das ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert.

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